Bei der diesjährigen Sankt-Martins-Andacht war die evangelische Nauroder Pfarrerin Arami Neumann dem Feuer so nah wie nie zuvor: Entgegen aller bisherigen Sankt-Martins-Feiern in unserer Gemeinde trafen sich Groß und Klein diesmal nicht in der Kirche, sondern auf dem Nauroder Festplatz an der Auringer Straße. Dorthin zog es die Familien – diesmal ohne Lampionumzug – mit vielen Kindern, die ihre selbst gebastelten Laternen stolz zum Erleuchten brachten.
Nachdem zunächst der Verkauf der leckeren Martinsmännchen und des Winzer-Glühweins gestartet war, begrüßte Pfarrerin Neumann die Anwesenden und erläuterte anhand der Mantelteilung – dargestellt von Reiterin mit Pferd und Bettlerin – die Geste der Nächstenliebe. Die vielen Lichter in dieser dunklen und kalten Jahreszeit sollen daran erinnern, wie viel jeder Einzelne mit Hilfsbereitschaft, Trost und Verzeihen dazu beitragen kann, Einsamkeit und Kummer der Mitmenschen zu lindern.
Für die Nauroder gibt es übrigens einen direkten Bezug zu Sankt Martin: Der römische Soldat, der vor mehr als 1.600 Jahren hilfsbereit seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll, wurde später Bischof im französische Tours, in dessen Nähe Naurods Partnergemeinde Fondettes liegt.
Das im Anschluss an die Andacht entzündete große Martinsfeuer leuchtete hell und weit und fünf Bläser des Bläsersyndikat Naurod begleiteten sodann die gesungenen Sankt-Martins-Lieder. Bei der anschließenden Verlosung fand sich schnell ein glücklicher Gewinner der Martinsgans.
Petra Opitz