Pünktlich zum 19-Uhr-Glockenschlag begrüßte Pfarrer Alexander Liermann in der gut gewärmten Nauroder Kirche die Besucherinnen und Besucher zum Konzertabend der hoch&tief toener. Und Markus Graf, der Nauroder Kirchengemeinde noch gut bekannte ehemalige Kirchenchorleiter, ergänzte, dass in unserer Kirche vor drei Jahren das letzte Konzert dieses Männerensembles stattgefunden hat. Umso mehr freuten sich die sechs ehemaligen Sänger des Wiesbadener Knabenchores auf ihren Auftritt. Markus Graf erklärte, dass der Name des Ensembles nichts mit der Körpergröße der teilnehmenden Männer zu tun habe, sondern auf deren Stimmlage zurückzuführen sei. Ein erster Lacher im Publikum und es sollte nicht der letzte bleiben. Das Programm der hoch&tief toener wurde gesanglich abgerundet durch den Nauroder Kirchenchor, der souverän unter dem Dirigat von Fabian Kobler mehrere Weihnachtslieder erklingen ließ. Zu erwähnen sei, dass die hoch&tief toener zumeist A-Cappella singen, lediglich bei einigen Liedern virtuos von Fabian Spiess, einem ihrer Sänger, auf dem E-Piano begleitet werden.
Mit dem ‚Abendlied‘ von J. Rheinberger wurden die Zuhörer auf das festliche Konzert eingestimmt. Die Sänger entzündeten während des Liedes ‚Wir sagen euch an, den lieben Advent‘ von H. Rohr drei Kerzen des Adventskranzes. Heftig beklatscht wurden dann adventliche Weisen in englischer, französischer und deutscher Sprache.
Tenor Bruno Hohmann, also ein hochtoener, hielt daraufhin eine humorvolle Lesung mit dem Titel ‚Chorprobe bei den himmlischen Heerscharen‘ aus der Feder des Hörfunkjournalisten und Theologen A. Malessa. Aufgrund ihrer Länge erfolgte der Vortrag in zwei Teilen und wurde passenderweise vom Nauroder Kirchenchor mit dem Lied ‚Gloria in excelsis deo‘ unterbrochen. Die Geschichte handelt von einer Chorprobe, bei der die Nerven des armen Erzengels Gabriel als Dirigent des himmlischen Chors doch sehr auf die Probe gestellt wurden. Doch am Ende riss der Himmel auf und der Chor kündigte der Welt die Geburt von Jesus gesanglich an. Eine packende Geschichte, die lebhaft erzählt wurde.
Dann ließen die hoch&tief toener nationale sowie internationale weihnachtliche Lieder erklingen, wie das ‚In dulci jubilo‘ oder den 8-Takter ‚We wish you a Merry Christmas‘, den damals von José Feliciano in nur 5 Minuten komponierten Hit ‚Feliz Navidad‘ oder ‚Last Christmas‘ von George Michael.
Eine besondere Stimmung erzeugte der Gesang des Männerensembles zusammen mit den Damen des Kirchenchores. Mit der Kantate ‚Tal und Hügel sind verschneit‘ konnten beide Chöre zeigen, wie gut sie harmonierten, obwohl die Männer am Altar und die Kirchenchordamen auf der fernen Empore sangen.
Es folgte schließlich der Höhepunkt des Abends. Die hoch&tief toener konnten die große Familie der Muppet Show überreden, in der Nauroder Kirche aufzutreten, und alle waren sie da: Miss Piggy, die sich wie immer nicht nur gesanglich in den Vordergrund drängte, auch Kermit, Ernie & Bert, Waldorf und Statler, Gonzo, Fossie Bear, Animal und Swedish Chef brachten das englische Traditional ‚The Twelve Days of Christmas‘ zum Besten. Das Publikum war von der Aufführung hin und weg. „Am ersten Weihnachtstage schickte mir mein Liebster: Ein Rebhuhn in einem Birnbaum“ bis „Am zwölften Weihnachtstage schickte mir mein Liebster: Zwölf trommelnde Trommler, elf spielende Dudelsackspieler, zehn springende Herren, neun tanzende Damen, acht melkende Mägde, sieben schwimmende Schwäne, sechs eierlegende Gänse, fünf goldene Ringe, vier rufende Vögel, drei französische Hennen, zwei Turteltauben und ein Rebhuhn in einem Birnbaum“. Das alles wurde vom ersten bis zum zwölften Tag jeweils mit einer Persönlichkeit der Muppets unterlegt und auswendig vorgetragen. Stürmischer Beifall.
Unter den Klängen des E-Pianos und des Liedes ‚Stille Nacht‘ verabschiedeten sich die Sänger und Sängerinnen von ihren Zuhörerinnen und Zuhörern. Wir hoffen, das Ensemble und den Kirchenchor auch im nächsten Jahr wieder an dieser Stelle begrüßen zu dürfen.
Martin Maurer