Nach dem Choral „Christus ist vom Tod erstanden“ des stimmgewaltigen Nauroder Kirchenchors, einstudiert von Fabian Kobler, eröffnete Pfr. Liermann den Ostergottesdienst in der gut besuchten Nauroder Kirche mit dem Ruf: „Christus ist auferstanden!“ Der Auferstehungsgottesdienst, in dessen Verlauf – so passend! – ein kleines Mädchen getauft wurde, begann ungewöhnlich. Es war ein fröhlicher Gottesdienst, in den die Gemeinde durch viel Gesang mit eingebunden war.
In seine Predigt über einen Text aus dem 1. Korintherbrief 15,1-11, komponierte Pfr. Liermann auch humorvolle Momente, aus dem wirklichen Leben genommen. Er eröffnete mit dem ersten Satz: Ich erinnere euch aber, Brüder und Schwestern, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe. Wobei er die „Schwestern“ ergänzte, weil Paulus sie in seinem Brief nicht erwähnt. Ein mutiger Schritt.
Paulus spricht die Korinthische Gemeinde an, wo Zweifel an der Auferstehung aufkam. Und Pfr. Liermann erzählte von dem elterlichen Obstgrundstück, wo die Obstbäume gepflegt werden, damit sie Frucht tragen. Sein Onkel sei dabei auch das eine und andere Mal „aus dem Baum gefallen“, und habe dann wiederholt, was ein alter Bauer am Ort übers Altwerden sagte: „Wenn Du durch die Äste fällst, dann hast du noch nicht so viel Angst, weil du dich noch halten könntest. Sind die Äste vorbei, dann gibt’s kein Halten mehr“. Und so verhält es sich mit dem Glauben, meint Pfr. Liermann: Der Stamm des Baumes ist unser Auferstehungsglaube, er treibt starke Äste, an denen wir Halt finden, so dass es nicht zum freien Fall kommt. Der Baum ist fest verwurzelt im Grund, und nur von innen heraus steigen die Säfte des Lebens, ohne die keine Früchte möglich sind. Und so verhält es sich auch mit der Auferstehung, die tatsächlich stattfand, der Tod wurde überwunden, uns zur Hoffnung und den Himmel fest im Blick.
Nach der Predigt sang der Kirchenchor das Lied “Freude über Freude, das Grab ist leer“, und fasste damit, so Pfarrer Liermann, seine Predigt im Gesang zusammen. Im sich anschließenden Heiligen Abendmahl, einfühlsam an der Orgel begleitet von unserem Organisten Markus Kaiser, wurde die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen noch tiefer spürbar.
Das Osterlied zum Abschluss haben wir in Naurod lange nicht mehr gesungen: Er ist erstanden, Halleluja! Freut euch und singet, Halleluja! Denn unser Heiland hat triumphiert, all‘ seine Feind‘ gefangen er führt. Refrain: Lasst uns lobsingen vor unserem Gott, der uns erlöst hat vom ewigen Tod. Sünd‘ ist vergeben, Halleluja! Jesus bringt Leben. Halleluja! Mit seinem Segen und dem wiederholten Ruf der Osterbotschaft, der von der Gemeinde mit „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ beantwortet wurde, entließ der Pfarrer seine Gemeinde in den Ostersonntag. An der Kirchentüre überraschten Konfirmandinnen und Konfirmanden die Besucher mit einer Osterglocke oder einem bunten Osterei. Ein rundum schöner Gottesdienst!