Der Herbstausflug des evangelischen Frauenkreises stand an, und alle, alle kamen – trotz Regens, der jedoch kurz bevor man sich auf dem Platz hinter der Kirche versammelte, rechtzeitig versiegte. Der Himmel, in Naurod noch wolkenverhangen, klarte auf der Fahrt allen Unkenrufen zum Trotz allmählich auf, und zeitweise blinzelte sogar die Sonne durch.
Reiseleiter und Organisator Martin Maurer begrüßte seine „Mädchen“, unter die sich auch einige männliche Mitfahrer gemischt hatten; unter ihnen Pfarrer Thomas Tschöpel und der schon seit Jahren die Frauen begleitende und fotografierende Ingo Damm vom Kirchenvorstand sowie einige treusorgende, ihre Frauen begleitende Ehemänner.
Als Pfarrer Tschöpel ebenfalls die Reiseteilnehmer begrüßen und sich ihnen vorstellen wollte, musste schon das erste Mal der Lärmpegel heruntergeschaltet werden.
Sehr lebhaft und frohgestimmt erreichte man das heutige Reiseziel, die Goethe- und Optikstadt Wetzlar, diese mittelalterliche Stadt mit ihren wunderschönen Fachwerk- und schieferverkleideten Häusern und ihren romantischen Gassen und Marktplätzen.
Zunächst stürmte man die Cafés der Stadt, bevor man sich zum Kernpunkt des heutigen Programms begab: den über dem Zentrum der Altstadt und der Lahn thronenden einzigartigen Dom, besser dem „Dom im Dom“ wie uns der nette Herr Brandl, der uns durch das Gebäude und seine Geschichte führte, ausführlich erklärte. Er ist wirklich einzigartig: Das gilt sowohl für seine Baugeschichte, als auch für seine Stellung als Simultankirche. Hier wird Ökumene wahrhaftig gelebt. Protestanten und Katholiken teilen sich den Dom in selten geübter Eintracht. Offizieller Name: „Stiftskirche unserer Lieben Frau.“ Und so begegnen dem Betrachter bei seinem Rundgang immer wieder Marienmotive.
Organist Thorsten Schauss bot eine beeindruckende, in Wort und Ton lebhafte Vorstellung der 1955 von Orgelbauer Rudolf v. Beckerath hergestellten und von der Familie Leitz der Stadt Wetzlar gestifteten Orgel.
Inzwischen war die Zeit bereits weit fortgeschritten, so dass Pfarrer Tschöpel vorschlug, die Abendandacht in den Bus zu verlegen. Als Thema hatte er die Lucas-Geschichte von den beiden Jüngern, denen der totgeglaubte Jesus auf ihrem Weg nach Emmaus begegnete, ausgewählt.
Dieses Mal war es mucksmäuschenstill im Bus, weil alle sehr andächtig der beeindruckenden Andacht lauschten.
Inzwischen war man in Idstein gelandet, wo im „Croatia“ bereits das Abendessen auf die Gruppe wartete und der Abend bei lebhaften Gesprächen gemütlich ausklang.
Auf der nun kurzen „Heimreise“ war es jetzt an der Zeit, Dank zu sagen: unserem Freund und Fahrer Bodo für die angenehme Fahrt und dem Kirchenvorstand in Person seiner Vorsitzenden Ulrike Boppré für den großzügigen Zuschuss zu den Fahrtkosten.
Ilse Thol
Fotos: Ingo Damm