Im Rahmen des Zukunftsprozesses ekhn2030 (weitere Informationen dazu hier) wird es zum Zusammenschluss mehrerer räumlich zusammenliegender Gemeinden eines Dekanats kommen.
Die evangelische Kirchengemeinde Naurod wird Bestandteil vom Nachbarschaftsraum Nord-Ost sein. Hierzu werden folgende Gemeinden gehören:
- Ev. Kirchengemeinde Auringen (Externer Link)
- Ev. Kirchengemeinde Bierstadt (Externer Link)
- Ev. Kirchengemeinde Breckenheim (Externer Link)
- Ev. Paulusgemeinde Erbenheim (Externer Link)
- Ev. Petrusgemeinde Erbenheim (Externer Link)
- Ev. Kirchengemeinde Igstadt (Externer Link)
- Ev. Bodelschwingh-Kirchengemeinde Kloppenheim/Hessloch (Externer Link)
- Ev. Kirchengemeinde Medenbach (Externer Link)
- Ev. Kirchengemeinde Naurod
- Ev. Kirchengemeinde Wildsachsen (Externer Link)
Im Folgenden sind die veröffentlichten Informationen zu unserem Nachbarschaftsraum nachzulesen:
Februar 2025 – Fortschritte im Nachbarschaftsraum
Inzwischen haben die Gemeinden Auringen, Bierstadt, Breckenheim, Igstadt, Kloppenheim-Heßloch, Medenbach, Naurod und Wildsachsen nach langem Diskutieren und Prüfen einen gleichlautenden Beschluss über einen Gemeindezusammenschluss (Fusion) gefasst und der Kirchenleitung in Darmstadt zur Genehmigung vorgelegt.
In einem der nächsten Schritte wird neben der Ausarbeitung der Satzung die Namensgebung des neuen Nachbarschaftsraumes zu diskutieren sein. Hierbei ist zu beachten, dass der Name „siegelbar“ ist, d.h. neuer Name plus örtlicher Bezug dürfen nur eine bestimmte Zeichenanzahl haben, damit sie auf dem Kirchensiegel zu lesen sind.
Im November trafen sich KV-Mitglieder und Vertreter:innen der Bauabteilung unserer Landeskirche, um einen Eindruck über den Zustand der Gemeindehäuser und Kirchen im Nachbarschaftsraum zu gewinnen. In den nächsten Monaten werden in Ausschüssen die Ergebnisse ausgewertet und beraten, um eine bestmögliche Nutzung zu finden.
Zu einem ersten Treffen kam das Verkündigungsteam zusammen. Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchenmusiker:innen, sowie Gemeindepädagog:innen stimmen zukünftige Gottesdienstgestaltungen ab und planen Angebote wie Konfirmandenunterricht, Glaubenskreise, Konzerte, Filmabende. In unser aller Hände – Kirchenmitglieder wie Ehrenamtliche – liegt es dann, wie lebendig unsere Kirche auch in der Zukunft bleibt.
Gabi Schmidt, Auringen
November 2024 – Der Transformationsprozess bestimmt Denken und Entscheiden in unseren Gemeinden
Unsere Kirche, die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, wird umgestaltet werden in den kommenden Jahren. Was die Entscheidungen betrifft, die getroffen werden sollen, sind die beiden nächsten Jahre entscheidend.
Mit den umliegenden evangelischen Kirchengemeinden – Breckenheim, Wildsachsen, Bierstadt, Igstadt, Heßloch, Kloppenheim und Erbenheim – sollen unsere Gemeinden in Naurod, Medenbach und Auringen näher zusammenarbeiten. Zehn Gemeinden bilden den zukünftigen Nachbarschaftsraum und hier arbeitet das zukünftige Verkündigungsteam.
Das Verkündigungsteam setzt sich aus allen Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Kirchenmusiker/innen und Gemeindepädagogen/innen mit mehr als 50 % Stellenanteil in Gemeinden / im Nachbarschaftsraum zusammen. Prädikanten/innen und Lektor/innen sind nicht Teil des Verkündigungsteams, aber auch sie leisten natürlich immens wichtige Beiträge für die Verkündigung.
Am 4. November nahm das Verkündigungsteam unseres Nachbarschaftsraums als solches die Arbeit mit einem ersten Treffen der hauptamtlich in unseren Gemeinden beschäftigten Menschen auf. Abgesprochen wurde, dass es für die einzelnen Orte dabei auch in Zukunft jeweils eine Pfarrerin oder ein Pfarrer geben soll, der oder die Besuche macht, für Seelsorge und Kasualien zuständig ist, also für Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Auch für die Gottesdienste in den einzelnen Orten wird es zuständige Pfarrerinnen und Pfarrer geben, die diese in ihren Orten in der Regel halten.
Andere Arbeitsfelder werden im Team verteilt nach persönlichen Begabungen und Fähigkeiten, so Konfirmandenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltungstätigkeit, Aufgaben in den Bereichen Schule und Bildung und Ökumene.
Am 8. und 9. November bereisten Kirchenvorsteher/innen und Pfarrer/innen aus den zehn Gemeinden die Region, um Kirchen und Gemeindehäuser zu besichtigen und sich einen Eindruck von den Gemeinden und Gebäuden zu machen. Die Kirchen und Gebäude sind in einem baulich guten Zustand. Dennoch muss im Bereich der Gebäude eingespart werden. Es wird nur noch ein Teil davon bei Renovierungen mit kirchlichen Mitteln unterstützt werden.
Das bedeutet nicht, dass die Gebäude in jedem Fall verkauft werden müssen. Kriterium sind die Versammlungsflächen in den Gemeinden. Sie müssen von derzeit rund 1.800 qm auf 870 qm reduziert werden. Kirchengemeinden, deren Gemeindehäuser nicht mehr bei Renovierungen gefördert werden, können jedoch aus Geldern, die in den Orten gesammelt und aufgebracht werden, ihre Gebäude weiter renovieren, erhalten und nutzen.
Die zehn Kirchen sind hiervon zunächst nicht betroffen, alle sind in einem baulich guten Zustand und so können überall Gottesdienste gefeiert werden.
Pfarrer Thomas Tschöpel
Mai 2024 – Vertraut den neuen Wegen!?
Man hört oder liest in der letzten Zeit immer wieder mal etwas von „EKHN 2030“, die Abkürzung von „Evangelische Kirche in Hessen und Nassau 2030“. Das Kürzel bezeichnet den schmerzhaften Prozess der Umstrukturierung der Kirchengemeinden, den die Kirchenleitung – die ‚Regierung‘ – in Abstimmung mit der Landessynode – dem ‚Parlament‘ – wegen der erforderlichen Sparmaßnahmen angestoßen hat und der bis 2030 (so einigermaßen) abgeschlossen sein soll. Eigentlich wünschen wir uns aus tiefstem Herzen, dass doch wenigstens in der Kirche alles so bleiben soll, wie es war; doch jetzt muss gespart werden, weil viel mehr Menschen sterben und austreten als nachkommen oder dabeibleiben – und alles wird anders. Die Gemeinden schrumpfen, und gleichzeitig gibt es auch bei den Pfarrpersonen keinen ‚Nachwuchs‘.
Die Gemeinden, die nur noch die Größe für eine halbe Pfarrstelle haben, müssen zusammenrücken. Deswegen ist Pfr. Thomas Tschöpel nicht nur Pfarrer in Naurod, sondern auch in Auringen und Medenbach.
Und es geht weiter, denn wenn wir über Auringen und Medenbach hinausschauen, gibt es in den Gemeinden in Wiesbaden-Ost überall ähnliche Probleme. Deshalb steht eine weitgehende Umstrukturierung an: Es sollen „Nachbarschaftsräume“ gebildet werden. Schon seit anderthalb Jahren treffen sich Vertreter der Kirchenvorstände von Naurod, Auringen, Medenbach, Hessloch, Kloppenheim, Igstadt, Bierstadt, Erbenheim, Breckenheim und Wildsachsen zu Gesprächen, wie das alles zu bewerkstelligen ist – im Sinne der Kirchengemeinden. Es wird mit professioneller Unterstützung gelernt, dass es drei Rechtsformen von Zusammenschlüssen der Gemeinden gibt; entscheidend ist, ob die Gemeinden Körperschaften bleiben und wie sie geleitet werden. Eine ‚Arbeitsgemeinschaft mit geschäftsführendem Ausschuss‘ scheint zunächst das einfachste zu sein; es stellt sich aber bei weiterer Überlegung heraus, dass ein solcher Zusammenschluss der einzelnen Gemeinden eine doppelte Verwaltung braucht, denn es wird auch in der Arbeitsgemeinschaft einen gemeinsamen Haushalt für Gebäude und Personalstellen geben. Im Detail ergibt das eine noch größere Verwaltungslast auf den Schultern von Ehrenamtlichen. Das entgegengesetzte Modell: Die Fusion, d.h. ein ‚Gemeindezusammenschluss‘ aus mehreren Gemeinden, wird eine einzige Körperschaft mit nur einem Verwaltungsausschuss – und einem neuen Namen. Aus den 10 Gemeinden in Wiesbaden-Nordost würde ein großer Raum, ähnlich dem eines ‚Pastoralen Raumes‘ unserer katholischen Geschwister. Dafür ist keine Mehrheit in Aussicht. Apropos Mehrheit: Die Rechtsform des Zusammenschlusses eines Nachbarschaftraums muss einstimmig beschlossen werden!
Es gibt noch eine dritte Rechtsform: Die der ‚Gesamtkirchengemeinde‘. Das, so haben sich die Kirchenvorstände von AMeN und Breckenheim/Wildsachsen überlegt, könnte eine realisierbare Form unserer Nachbarschaft werden. Aktuell hieße das: eine Pfarrperson für AMeN, eine für die beiden anderen Gemeinden, ein Kirchenvorstand, der sich aus Vertretern der 5 Gemeinden zusammensetzt, in den Gemeinden selbst Ortsausschüsse.
Das ist nun der Stand der Dinge, die noch in Bewegung sind und bleiben; das Ergebnis einer Plenumssitzung der KV-ler am 2. Mai: Es soll nun die Verständigung über die Möglichkeit von Verbindungen zu einer kleineren, überschaubaren Nachbarschaft im ‚großen‘ Nachbarschaftsraum erfolgen, und zeitgleich bedenken und erarbeiten in einer Projektgruppe je ein/e Vertreter/in aus den Gemeinden verschiedene Modelle der Organisation eines Zusammenschlusses der 10 beteiligten Gemeinden.
Das größte Einsparpotential von EKHN 2030 ist allerdings die Bewirtschaftung der kircheneigenen Gebäude. Dazu wird es am 8. November eine Begehung ALLER Gemeinde- und Pfarrhäuser sowie Kirchen des zukünftigen Nachbarschaftsraumes Wiesbaden-Nordost geben, durch VertreterInnen der Gemeinden mit Bauexperten der Landeskirche, die gut zu Fuß sein müssen, um das an einem Tag zu bewältigen. Das Ergebnis in Form einer Kategorisierung der Gebäude nach Zustand und Nutzungsbedarf in A-, B- und C-Gebäude wird dann ebenfalls in Arbeitsgruppen diskutiert. Am Ende wird über andere Nutzungsmöglichkeiten für die Gebäude der Kategorie C zu nachgedacht werden müssen, weil die Landeskirche deren Instandhaltung nicht mehr finanziert.
Das alles betrifft aber, das muss man sich klar machen, die in der Welt sichtbare Institution Kirche, die von Menschen gemacht ist, Menschen, die Neues ausprobieren müssen, die unsicher sind, auch Fehler machen – und sich zusammenraufen können.
Die Theologen sprechen aber auch von der unsichtbaren Kirche, der Gemeinschaft der Heiligen, zu der wir alle im und durch den Geist vereint sind. Diese Heimat bleibt uns, auch wenn neue Wege beschritten werden müssen, die anstrengend und holprig sein werden. Wir sollten ihnen dennoch vertrauen.
Dr. Margit Ruffing
November 2023 – Festlegung der Nachbarschaftsräume

Im Rahmen des Reformprozesses ekhn2030 wurde bei der Dekanatssynode am 8. November der Regionalplan für das Dekanat Wiesbaden beschlossen. Dabei werden alle 42 Gemeinden des Dekanats jeweils einem von sieben Nachbarschaftsräumen zugeordnet. Die evangelische Kirchengemeinde Naurod gehört nun gemeinsam mit den evangelischen Kirchengemeinden von Auringen, Bierstadt, Breckenheim, Erbenheim, Heßloch, Igstadt, Kloppenheim, Medenbach und Wildsachsen zum Nachbarschaftsraum Nordost.
Die Kirchenvorstände dieser Gemeinden treffen sich bereits seit einiger Zeit, um sich untereinander und die Gemeinden näher kennenzulernen. Bis Mitte 2026 haben die Nachbarschaftsräume nun Zeit, sich zu verständigen, welche Rechtsform sie für die Zukunft wählen. Über diesen Prozess werden wir Sie hier weiter auf dem Laufenden halten.
Annkatrin Schultze
Februar 2023 – Du stellst meine Füße auf weiten Raum
Dieses Wort aus dem 31. Psalm hat einerseits etwas mit Freiheit zu tun, mit Wegen, die hinausführen aus der Enge des eigenen Ich, der Gemeinde, des Dorfes. Das Wort kann aber auch den Menschen Angst macht. Den weiten Raum, den empfinden nicht alle als verlockend, manche eher als bedrohlich. Sie ziehen die Geborgenheit des Vertrauten vor.
In einer solchen zwiespältigen Situation befinden wir uns als evangelische Kirchengemeinde Naurod im Prozess EKHN 2030 im Blick auf den weiten Nachbarschaftsraum.
Im letzten Blättchen und auf der Gemeindeversammlung am 20. November hat der Kirchenvorstand die Gemeinde darüber informiert, dass die AMeN-Gemeinden sich zusammen mit Breckenheim und Wildsachsen auf den Weg in einen Nachbarschaftsraum machen.
Eine Woche später kam von der Landessynode der EKHN das Signal – So nicht! Wir müssen viel größer denken.
Nach einem Vorschlag des Dekanatssynodalvorstands (DSV) sollen im Dekanat Wiesbaden 7 große Nachbarschaftsräume gebildet werden, deren genaue Zusammensetzung im Laufe des Jahres 2023 von den Gemeinden in Zusammenarbeit mit dem DSV erarbeitet und dann beschlossen werden wird.
So trafen sich am 1. Februar 2023 Kirchenvorsteher*innen und Pfarrer*innen aus den evangelischen Kirchengemeinden Auringen, Bierstadt, Breckenheim, Erbenheim, Igstadt, Kloppenheim/Heßloch und Naurod (Medenbach war an diesem Abend nicht vertreten) in Kloppenheim. Es fand ein reger Austausch darüber statt, welche Formen der Zusammenarbeit es bisher schon in den beteiligten Gemeinden gibt und wie wir uns den weiteren Weg vorstellen können. Dabei geht es zunächst um Perspektiven für den Zeitraum 2025 – 2027.
Ein erster Schritt kann dabei sein, dass wir erfahren, was in den anderen Gemeinden los ist, welche besonderen Veranstaltungen und Angebote es gibt. Das wäre z. B. durch Links auf der Homepage oder auch durch Aushang und Werbung im Schaukasten möglich.
Machen wir uns voller Zuversicht und in der Gewissheit von Gottes Beistand gemeinsam auf den Weg in den weiten Raum.
Ulrike Boppré
November 2022 – Wir sind auf dem Weg!
Im September haben alle Kirchenvorstände der fünf beteiligten Gemeinden Auringen, Breckenheim, Medenbach, Naurod und Wildsachsen beschlossen einen Nachbarschaftsraum anzustreben.
Damit war die 1. Formalität erledigt. Unser nächster Schritt hieß: Wir Kirchenvorstände lernen uns kennen und dabei auch gleich die aktiven Gebäude unserer Gemeinden. Eingeladen wurden wir zur Besichtigung von Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus/Gemeindebüro jeder Gemeinde und zur Information über die Historie der Häuser, ihren Bauzustand und ihre Nutzung. Kurz, wir wollten die Schätze der Gemeinde finden.
Eine Schatzsuche am 23.10.2022!
13.00 Uhr war der Start in Naurod. 25 Menschen waren von allen Seiten zusammengekommen, haben die „runde“ auf Eichenpfählen im Grundwasser stehende Kirche (1730) bestaunt, das Gemeindehaus und die Büroräume des Pfarrhauses besichtigt. Wunderbar, wie groß der Raum für das Angebot für die Jugend ist.
Die Reise ging weiter ins nahe gelegen Auringen, wo wir die kuschelige kleine Kirche (1716) besichtigten und das kleine Gemeindehaus, das vor allem viel Raum für den Kindergottesdienst anbietet. Das Pfarrhaus für Auringen und Medenbach zusammen ist ein 1981 umgebautes Stallgebäude mit Scheune. Die Büroräume sind in Medenbach.
Nächste Station war Medenbach. Hier durften wir eine der ältesten Kirchen des Dekanats (1107) kennenlernen und dann hatten wir im Gemeindehaus „der Pfarrscheune“ bei Kaffee und Kuchen fröhliche Gespräche miteinander. Spätestens hier war der „Bann“ der Fremdheit gebrochen und das Interesse aneinander groß. Vor lauter Essen und Erzählen haben wir vergessen die Büroräume zu besichtigen. Das wird mit den Naurodern nachgeholt.
Breckenheim, unser nächster Punkt, hat auch eine alte Kirche (Turm 14.; Jhd. Bau 1714) aufzuweisen, Hier ist das größte Gemeindehaus, das die Gemeinde wegen des Renovierungsstaus und der Energiekosten vor Herausforderungen stellt. Das Pfarrhaus ist momentan vermietet. Das Büro ist in Medenbach.
Und zuletzt Wildsachsen. Die kleinste Gemeinde in unserer Mitte, politisch zu Hofheim und ev. kirchlich zu Wiesbaden gehörend. Viel gab es in der kleinen Kirche (1145) zu entdecken, der jetzt eine Außenrenovierung bevorsteht. Das Büro ist in Medenbach. Anschließend saßen wir fröhlich im erst 9 Jahre alten ganz modernen Gemeindehaus bei Laugengebäck, Käsebrot and Dipp, Wasser, Saft und Wein beieinander, die Letzten gingen nach 19.00 Uhr.
Fazit des Tages: 25 Menschen, die anfangs eher pflichtbewusst mitgespielt hatten, wurden zu einer fröhlichen, herzlich aneinander interessierten Gruppe, die sich viel zu erzählen hatte. Für viele war es das erste Mal in einer der Nachbarkirchen, Wildsachsen war da doch die „fremdeste“ Region.
Jede Gemeinde hat ihre Schätze und ihre Wünsche dafür an den Nachbarschaftsraum. Gut, dass wir so fröhlich miteinander unterwegs waren und das gespürt haben. Das wird uns den Weg für die nächsten Schritte im Nachbarschaftsraum erleichtern.
Unser nächstes gemeinsames Treffen ist ein gemeinsamer Gottesdienst in der Autobahnkirche.
Danke an alle Vorsitzenden und Mitglieder der Kirchengemeinden, die uns für ihre jeweilige Gemeinde die notwendigen Informationen über die Gebäude und die Sorgen damit so offen mitgeteilt haben. Und ganz herzlichen Dank an alle, die für die köstliche Bewirtung gesorgt haben.
Gabriele Schmidt, Auringen
Mai 2022 – ekhn2030: Bedeutung für Naurod
Wir haben bereits in der letzten Ausgabe des Blättchens über den Erneuerungsprozess unserer Landeskirche informiert. Hier erfahren Sie mehr über die Hintergründe und bevorstehenden Veränderungen.
Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten 30 Jahren deutlich verändert, was die Einstellung zur Religion / Konfession betrifft. Neben der traditionellen Kirchenzugehörigkeit entscheiden sich Menschen immer mehr für multireligiöse Lebensformen oder den Atheismus. Austritt aus der Kirche wird oft dann gewählt, wenn man auf dem Lohn-/Gehaltszettel den Betrag der Kirchensteuer liest und für sich selbst keinen Mehrwert für dieses Geld sieht, weil man seit der Konfirmation den Kontakt zur Kirche, Gemeinde und kirchlichen Institutionen verloren hat. Religiöses Leben ist verloren gegangen, es scheint aber kein Problem daraus zu entstehen.
Gelder in Form der Kirchensteuer werden immer weniger, die EKHN muss sparen. Bis zum Jahr 2030 wird es notwendig sein, mithilfe von Einsparmaßnahmen jährlich 140 Millionen weniger Geld auszugeben für die Bereitstellung von Geldern für die Gemeinden:
· für Personal (Orgelspiel, Sekretariat, Küster, Reinigungskräfte und Grünpflege),
· für Sachkosten und Gebäudekosten (Kirche, Gemeindehaus, Pfarrhaus) und Renovierungskosten,
· sowie für Pfarrpersonen und gemeindepädagogischen Dienst.
Die Pfarrstellen werden bemessen nach der Zahl der Gemeindemitglieder, d.h. wenn eine Gemeinde kleiner als 1700 Mitglieder wird, verliert sie das Recht auf eine volle Pfarrstelle. Weniger Mitglieder, weniger Kirchensteuereinnahmen, weniger Pfarrstellen, wenig genutzte Gemeindehäuser, die Spirale scheint sich nach unten zu drehen.
Und dennoch, wir haben als Kirche ja eine Botschaft, einen Grund, weshalb es uns überhaupt gibt. Das können wir in Naurod alljährlich deutlich beim Vorstellungsgottesdienst der Konfirmandinnen und Konfirmanden sehen, hören und fühlen. Es ist die Botschaft vom gnädigen Gott und von der Nächstenliebe die uns Jesus lehrt und vorgelebt hat. Dafür macht es Sinn, dass sich unsere Kirche auf neue Wege macht, um die finanziellen Defizite auszugleichen.
Die Kirchensynode hat bei ihrer letzten Synodaltagung am 12. März zwei Gesetze verabschiedet, die jetzt alle Gemeinden auf den Weg schickt, mehr zusammen zu arbeiten und nicht mehr jede für sich alles anbieten zu wollen. Nachbarschaftsräume werden nun gebildet, Gemeinden, die in unmittelbarer Nachbarschaft liegen, tun sich zusammen und werden gemeinsam verantwortlich für die seelsorgerliche Betreuung, die Gemeindeverwaltung und für die Gebäude. Überschüssige Gebäudeflächen in Gemeindehäusern sollen abgebaut werden, bzw. werden ab 2027 nicht mehr von der Landeskirche finanziert, weil die Baulasten in den meist nicht energetisch sanierten Häusern auf Zukunft hin nicht mehr finanziert werden können.
Uns in Naurod muss das nicht schrecken. In den vergangenen Jahren haben wir uns mit der Pfarramtlichen Verbindung von Auringen, Medenbach und Naurod (AMeN) schon auf den Weg gemacht. Nun werden wir versuchen mit unserer bereits bestehenden Kooperation und darüber hinaus den Kirchengemeinden Wildsachsen und Breckenheim als Nachbarschaftsraum zusammen zu kommen. Dazu braucht es die Kraft, dem Gewesenen nicht nachzutrauern, den Mut, neue Wege im Miteinander zu suchen und zu begehen und vor allem die Freude zusammen unsere Gute Botschaft über die Gemeinde- sprich Dorfgrenzen hinauszutragen.
Wir im Dekanat Wiesbaden müssen bis Ende 2023 unsere Nachbarschaftsräume bestimmt haben und bis 2026 auch unsere Gebäude neu überdacht haben in Bezug, was geben wir auf, was können wir mit den Nachbargemeinden gemeinsam nutzen.
Wie die seelsorgerliche Versorgung in den Nachbarschaftsräumen aussehen wird, wird in diesem Jahr auf einer der beiden Kirchensynoden entschieden.
Pfarrerin Arami Neumann