Beim Betreten des Kirchenraumes fallen sofort Texttafeln auf, die sich von der Altar- und Kanzelseite her entlang der Empore rund um den Kirchenraum ziehen. Die Texte sind durch ein gemeinsames Thema miteinander verbunden. Dieses Thema ist der Kleine Katechismus Martin Luthers aus dem Jahr 1529. Verfasser der Kirchentexte ist Johann Christian Lange (1669 – 1756), der zu der Zeit, als die Nauroder Kirche gebaut wurde, kirchlicher Generalsuperintendent des damaligen Fürstentums Nassau-Usingen war und dem in dieser Funktion die Kirchenaufsicht in der Diözese Wiesbaden übertragen war. Lange veröffentlichte die Texte 1730 in einer Schrift zur Erinnerung an die Augsburger Konfession.
Erstickend und verzehrend Das Alte soll vergehn Erquickend und vermehrend Das Neue soll bestehn | Vom heilgen Geist geheiligt ist Ein jeder recht beschaff’ne Christ Des Vatters und des Sohnes Geist Zum Vatter und zum Sohne weiszt |
In Adam gantz verloren Aus Christo neu geboren Von Gott zum Kind erkohren Gehorsam Hertz und Ohren | Von Christo sey erlöst Das ist es was uns tröst Das theure Jesu=Blut Macht unsern Schaden gut |
Sieh Gottes Heiligkeit Schau deine Sündlichkeit Merk Unvermögenheit Lern deine Dürftigkeit | In Gottes Gnadenreich Ist billig Alles gleich Ungleichheit hat gebracht Der beiden Schlüssel Macht |
Von Gott erschaffen seyn Macht Gott verhaftet seyn Als leuchtet Gottes Bild So war Gott Sonn und Schild | Zu Gott sehr wohl bekehret In Christo recht bewähret Von Christo wohl ernähret Der Sünde kräftigst wehret |
Nähere Informationen zu den Texten sind in folgendem Dokument von Ekkehard Buchwaldt zu finden: Spruchtafeln